Im Verlauf der Willy Brandtschen Reformen nach 1970 wurde auch im Schulwesen das Ende der fünfziger Jahre – zum Beispiel durch Karlheinz Ingenkamp in Berlin – angelegte Unterstützungssystem schulpsychologischer Beratung ausgebaut und zu einem bedeutenden Bestandteil der Berücksichtigung von Bürgerinteressen. Rolf Hensel war 1970 einer der ersten hinzukommenden Schulpsychologen. Neben durchweg verdienstvollen Akteuren wären namentlich zu vermerken: Erich Perlwitz, Rudolf Müller und Klaus Schüttler-Janikulla.
Zunächst hatte der Schulpsychologische Dienst – in Berlin von doppeltqualifizierten Schulpsychologen sowie Diplom-Psychologen und einer großen Zahl von Beratungslehrern getragen – eine Art Monopolstellung für Beratung und Vermittlung von Hilfen. Später wurden die Arbeitsfelder und Zuständigkeiten auch auf Ärzte und Sonderpädagogen verteilt. Dieses interdisziplinäre Netzwerk war zeitweise ein wichtiges Angebot für die Lösung individueller Probleme und zur Mitgestaltung der Sozialpsychologie der Schule, bis im Laufe der neunziger Jahre ein Rückschnitt dieser Komponente sozialer Versorgung einsetzte. Allerding war das System der freien therapeutischen und psychosozialen Versorgung inzwischen so weit entwickelt, dass die lange Zeit nur institutionell fundierten Angebote umfänglicher im „freien Feld“ übernommen werden konnten.