Seit etwa 1988 sah sich die Öffentlichkeit gezwungen, die sich ausbreitende Gewalt – auch an Schulen – konsequenter ins Auge zu fassen. Im Berliner Schulwesen begann man seit 1991 intensiver, nach Konzepten zu suchen, mit dem Problem umzugehen. Rolf Hensel lieferte – als Vertreter der Berliner Schule – eine erste Orientierung für eine veränderte Umgangsweise der Schulgewalt. 1994 begann eine Kommission, für alle Bereiche des Gemeinwesens Lösungswege auszuarbeiten. Freilich: Die Vorstellung, dass ein omnipräsentes System wie das Unterrichtswesen einen besonders wirksamen Beitrag für das gesellschaftsweite Problem wirten könnte, wurde früh bezweifelt. Zwar ist die Mitwirkung des Schulsystems richtig und wichtig und hatte durchaus auch einigen Erfolg, ist aber „natürlich“ nicht ausreichend, in keiner Weise.
Konsens wurde erzielt, dass Verbesserung erreicht würden durch eine Schule, die auf die unterschiedlichen Erwartungen und Leistungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler differenziert antwortet, die familiäres Leben ergänzt, Zeit hat, Räume bietet, Räume in denen man „wohnen kann“, in der sich Eltern und Lehrer gegenseitig unterstützen, in der nichtlehrendes Personal zur Verfügung steht, die den ganzen Menschen einbezieht.
Die Kommission war überzeugt, dass in einer lebendigen und erweiterten Schule Anlässe und Situationen geschaffen würden, die den Kindern und Jugendlichen Gelegenheit geben, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln und damit eine Gefühlskultur, die ihnen eine Beschädigung, Gedanken und Gütern quasi „unmöglich“ macht.
>>> Publ. 12, 11, 10, 9